Kinderbuchtipp: "Ein großer Tag, an dem fast nichts passierte!" - von der Kraft der Langeweile

Mittwoch, 5. September 2018

Werbung 

Hallo ihr Lieben, 

in diesem Sommer haben wir so unendlich viele, tolle Bücher gelesen, dass ich fast nicht weiß, welches ich Euch, bzw. wir Euch als Erstes vorstellen sollen. 
Aber gerade in den letzten Tagen ist ein tolles und sehr beliebtes Kinderbuch vom Apfelbäckchen wieder ganz stark in den Fokus gerückt, dass ich es Euch nun gerne vor allen anderen Büchern vorstellen möchte. 

"Ein großer Tag, an dem fast nichts passierte" von Beatrice Alemagna aus dem Verlag Beltz & Gelberg ist ein bildgewaltiges Kinderbuch, dass ihr Euch ( und natürlich auch Eure Kinder) unbedingt einmal anschauen solltet. 


Langweilig ist es dem Mädchen in diesem Kinderbuch. Die Mama sitzt nur vorm Rechner und schreibt, Der Papa ist gar nicht erst nicht mitgekommen, was bleibt ihr also anderes übrig, als sich zu langweilen und nichts zu tun. Das Nichtstun findet allerdings in der virtuellen Welt statt.Auf der kleinen Spielkonsole daddelt sie mit eintönigen Handlungen und tötet Marsmännchen.




Als Mama die Daddelmaschine wegnimmt, kommt es, wie es kommen muss: Heimlich stibitzt sich das Mädchen sein Spielzeug zurück, zieht sich die quietsch-orangefarbene Regenjacke über und geht nach draußen. Die "heilige" Konsole natürlich fest an sich gedrückt, begibt sie sich eben auf Erkundungs-Tour, auch wenn der nasse, graue Regen ungemütlich bis in die Kapuze weht.

 
Und dann passiert es! Die kleine Spielkonsole fällt ins ins Wasser und ist unerreichbar. Alles scheint verloren uns es macht sich kurz auch Frust breit. 
Aber auch noch viel mehr! 


Aus der öden und eintönigen Langeweile entfacht sich plötzlich die eigene Phantasie. Das Mädchen entdeckt Dinge, die vorher einfach gar nicht wahrgenommen hat. 
Es sieht, fühlt und spürt in diesem feuchten Grau. Es probiert aus, erinnert sich dabei an schöne Begebenheiten und hat einfach nur Spaß dabei. 
In ihrer leuchtenden Regenjacke stapft das Mädchen nun im Regen durch den Wald und beobachtet merkwürdige Insekten, springt in Pfützen und betrachtet die Welt durch glatte, glashelle Steine.


Mit ihren berauschenden Bildern vom Wald, geheinmnisvollen Pilzen, Schnecken, Steinen, Bäumen und Büschen sowie den beeindruckenden Sonnenstrahlen, die zaghaft aus den dicken, grauen Wolken hervorblitzen, öffnet die Autorin in diesem Moment sowohl der Titelheldin, als auch dem kleinen Leser die Türen zu einer magischen Welt, die ja eigentlich immer präsent ist und nur darauf wartet, mit allen Sinnen entdeckt zu werden. 


Die "echte" Welt ist nämlich gar nicht so grau, dunkel und feucht, wie sie auf den ersten Blick erscheint. Man muss nur hinschauen und sie wahrnehmen.
Dieser Tag ist ein wirklich „magischer, unglaublicher Tag voller Nichts“.



Wir sind wirklich sehr entzückt von diesem herrlichen Kinderbuch, welches mit seinen unglaublichen tollen und kontrastreichen Bilder jeden Moment miterleben lässt.
Man kann den Regen auf jeder Seite förmlich riechen. Selbst als erwachsener Vorleser hat man immer wieder das Bedürfnis, auch mal tief in sich selbst hineinzuschauen und dabei zu ertappen, wie unachtsam man doch eigentlich manchmal durch die "echte" Welt geht und viel Zeit mit anderen, banalen Dingen verschwendet.
Und Kindern zeigt dieses Buch ganz deutlich, dass Langeweile auch mal ganz wichtig ist, um von ganz alleine auf neue, fantasievolle Ideen zu kommen.
Man muss sie nur zulassen.



Beatrice Alemagna:
"Ein Tag, an dem fast nichts passierte"
ab 5 Jahren
Beltz & Gelberg
ISBN : 978-3-407-82381-6
14,95 €


Habt einen wundervollen Tag voller Magie und Fantasie! 

Eure Andrea 

Kommentar veröffentlichen

Ihr habt die Möglichkeit, eure Daten zu anonymisieren (wählt "Anonym" bei "Kommentar schreiben als" aus).
DATENSCHUTZ nach DSGVO: Mit dem Abschicken des Kommentars akzeptiert Ihr die Datenschutzbedingungen von uns und Google und erklärt euch damit einverstanden, dass Eure Daten gespeichert und weiterverarbeitet werden