Guten Morgen, Ihr Lieben,
Was ist denn bei den Apfelbäckchens auf einmal los?
Sind wir jetzt auf einmal auf die Kartoffel gekommen?
Ja! So könnte man es auch nennen.
Wir wurden nämlich gefragt, ob wir die, vor ein paar Tagen gestartete Initiative zur Stärkung des ökologischen Landbaus und der Förderung des Absatzes der Bio-Kartoffel in Deutschland, unterstützen möchten.
Da haben wir gerne zugesagt, auch wenn das Thema nicht ganz zu unserem Blog passt, passt es aber irgendwie doch zu uns.
Uns liegt nämlich sehr viel daran, dass die ökologische Landwirtschaft hierzulande gestärkt wird und ganz voran, der Anbau und der Vertrieb von Bio-Kartoffeln.
( Den Clip könnt Ihr Euch gerne hier anschauen, wenn Ihr das Video im Beitrag nicht öffnen könnt !)
Nun ja, denkt Ihr, Bio-Kartoffeln kaufen wir ja sowieso, aber es geht um die heimisch angebauten, nicht importierten Kartoffeln. Denn diese haben hier leider nur einen Absatz von 4% .
Das finden wir ganz schön erschreckend, wenn man im Hintergrund betrachtet, dass es dadurch noch viel zu wenig Ackerflächen hier in Deutschland wieder "gut" geht.
Der Acker-Boden sollte so gut gepflegt
werden, dass er die Pflanzen ernähren kann.
Mit
der Erfindung des Kunstdüngers vor ca. 150 Jahren gab es einen
tiefgreifenden Einschnitt in der Landwirtschaft. Bisher wurden die
Ackerflächen organisch, also mit Mist und Pflanzenteilen gedüngt. Um
genau zu sein, wurden die Bodenlebewesen, wie der Regenwurm, damit
ernährt, der wiederrum den Boden auflockert und durch seine
Ausscheidungen die Nahrungsgrundlage für die Pflanzen schafft.
Der Einsatz von Kunstdünger setzt dieses
System außer Kraft, die Pflanze bekommt ihre Nahrung nicht mehr über den
natürlichen Kreislauf, sondern direkt von außen zugeführt, ähnlich der
künstlichen Ernährung in der Medizin. Durch diesen Eingriff in die
natürlichen Abläufe ist aber das gesamte System aus dem Gleichgewicht
geraten, durch den Kunstdünger ist nicht nur das Getreide besser und
schneller gewachsen, sondern auch andere Kulturen, die dort nicht
erwünscht waren.
Unkraut jäten ist mühsam, also musste
ein Mittel her, mit dem man die Unkräuter vernichten konnte. Dazu wurden
entsprechende Herbizide, also chemische Pflanzenschutzmittel entwickelt.
Doch die Lösung dieses Problems zog sofort das nächste nach sich. Durch
die Spritzmittel wurden auch viele Kleinlebewesen vernichtet. In einem
intakten Ökosystem gibt es in der Regel ein Gleichgewicht und jede
Pflanze, jedes Tier hat eine Bedeutung in dieser Kette.
Die Landwirte, die heute nach den Regeln
der ökologischen Landwirtsacht arbeitet, nehmen diese Grundsätze wieder
auf und tragen damit ganz aktiv und nachhaltig zum Erhalt unserer Umwelt
bei.
Und was hat das alles mit der Bio-Kartoffel zu tun?
In
der konventionellen Landwirtschaft, wo häufig nur zwei oder drei
Kulturen wie, z.B. Raps und Weizen im Wechsel angebaut werden, kann der
Acker sich nur schwer regenerieren. Der ökologischen Landbau
verpflichtet die Bauern, möglichst viele verschiedene Früchte zu säen
oder zu pflanzen, damit auch alle Organismen im Boden Nahrung finden.
Ölrettich oder Lupinen, sogenannte
Leguminosen, werden als Zwischenfrüchte angebaut, dienen der
Bodenernährung und werden nicht geerntet. So wachsen auf den Biofeldern
viel verschiedene Kulturen in einer bestimmten Reihenfolge, die Bio
Kartoffel kann zum Beispiel nur alle 4-5 Jahre auf dem gleichen Feld
gepflanzt werden.
In Deutschland gibt es jede Menge
Kartoffeln, der Anteil der Bio Kartoffel liegt aber, wie gesagt nur bei 4%. Das muss
sich ändern, denn der Anbau von Biokartoffeln ist für viele Biobauern
ein wichtiges Produkt, das auch den wirtschaftlichen Erfolg der Betriebe
sichern kann. Mit mehr als 1 Million Hektar ökologische
bewirtschafteter Fläche allein in Deutschland könnten auch mehr Bio
Kartoffeln angebaut werden. Seit 2007 bleibt die Fläche aber konstant
bei 8200ha, obwohl die Nachfrage jedes Jahr steig. Hier stellt sich die
Frage, warum das so ist.
Der
Anbau von Bio-Kartoffeln ist kosten- und arbeitsintensiv. Das Pflanzgut
ist teuer, die Pflege und Ernte ist mit viel Arbeit verbunden, die
Lagerung aufwendig. Trotzdem sehen immer mehr Bauern in anderen Ländern
mit dem Anbau von Bio-Kartoffeln und den Export nach Deutschland eine
gute Einkommensquelle. Damit steigt aber auch das Risiko, dass die
heimischen Bio-Kartoffeln nicht verkauft werden können. Der
wirtschaftliche Schaden ist hoch.
Das ist Wettbewerb, na und!
Das ist richtig, aber mit einem Produkt, wie der Kartoffel stärken wir
auch den ökologischen Landbau und seinen positive Auswirkung auf den
Umweltschutz.Und das kann weder exportiert noch importiert werden.
Die Bio-Kartoffeln, die hier angebaut werden, müssen also auch hier verkauft werden können.
Und damit sind wir bei der Initiative mehrbio. MEHRBIO
Und damit sind wir bei der Initiative mehrbio. MEHRBIO
Und weil Ihr so lieb zugehört habt, verraten wir Euch gerne unser absolut herbstliches Lieblings-Kartoffelrezept:
Gebackene Kartoffel-Spalten
1 kg Kartoffeln ( frisch, Bio und nicht zu groß), diese vierteln ( bitte mit Schale)Marinade: 2 Knoblauchzehen zerquetschen; 5 EL Olivenöl, EL Senf, 1 TL Kümmel, grobes Salz, 1/2 Bund Thymian, 2 Zweige Rosmarin
Die geviertelten Kartoffeln in dieser Marinade einlegen oder bestreichen, ca. 1 Stunde ziehen lassen
Backofen vorheizen, Kartoffeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, Rosmarin kann auch noch extra mit vertreilt werden - das wird besonders lecker
Bei 200 Grad ca. 50 Minuen backen
Dazu schmeckt Tzaziki oder ein leckerer Kräuterquark !
Wir wünschen Euch damit einen leckeren Kartoffel-Herbst und würden uns sehr freuen, wenn Ihr die Intitiative Mehrbio ebenfalls unterstützt und beim nächsten Einkauf gerne unsere heimischen Bio-Kartoffeln einkauft. Mehr Informationen findet Ihr hier.
Liebe Grüße Andrea und Julia
Kartoffel: Morgens rund, mittags gestampft, abends in Scheiben, dabei will ich bleiben.
(Johann Wolfgang von Goethe)
(Johann Wolfgang von Goethe)
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